Wiener Schnitzel

Wiener Schnitzel

Wiener Schnitzel

Was braucht man für ein gutes Wiener Schnitzel? Um diesem Qualitätssiegel zu genügen, muss für manche neben dem obligatorischen Kalbfleisch, der einwandfrei frittierten Panade auch noch der Koch aus Wien stammen. Das können wir leider nicht bieten, aber lecker Wiener Schnitzel geht!

Zutaten

  • 4 Kalbsschnitzel recht dünn geschnitten
  • 4 Eier
  • 1 guten Schuss Sahne
  • Mehl, Semmelbrösel
  • 1/2-1 Packung Butterschmalz, evtl. zusätzlich Schweineschmalz oder fetten Speck
  • Salz, Pfeffer
  • 600g Kartoffeln für die Beilage
  • neutrales Öl, z.B. Sonnenblumenöl
  • 1 Zitrone

Die mit Küchenpapier abgetupften Kalbsschnitzel klopfe ich zunächst ein wenig mit dem Küchenhammer. Dadurch werden sie etwas größer und zarter. Klopft man zu viel geht allerdings die Fleischstruktur kaputt und das Schnitzel wird später trocken. Anschließend salzen, pfeffern und so etwa 15-20 Minuten stehen lassen. Man kann dann schon mal die Panierstation fertig machen und die Kartoffeln sauber putzen und in Kartoffelecken schneiden. Die Kartoffelecken ordentlich salzen und mit Sonnenblumenöl vermischen. Dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und bei 180° Umluft schön braun werden lassen.

Jetzt wenden wir uns wieder unserem Schnitzel zu. Es sollte direkt nach dem panieren in die Pfanne gegeben werden. Also, zeitlich ungefähr anfangen, wenn die Kartoffeln schon beginnen brauch zu werden. In der Pfanne muss für den normalen Menschen viel zu viel Fett drin sein, so dass das Schnitzel darin schwimmen kann. Also, je nach Pfanne 1/2 bis 1 Packung Butterschmalz rein. Damit schmeckt das Schnitzel dann schön buttrig. Wer es etwas würziger mag, kann auch etwas Schweineschmalz oder fetten Speck mit hinzu geben. Fürs Panieren die Schnitzel 1. in Mehl wenden und abklopfen, 2. in mit etwas Sahne verschlagene Eier wenden und 3. in Semmelbrösel geben. Schritt 2 und 3 dann noch einmal wiederholen. Die Schnitzel dann von beiden Seiten goldbraun braten, aus der Pfanne nehmen und auf etwas Küchenpapier kurz entfetten lassen. Wenn alles gut gepasst hat, dann sind die Kartoffeln jetzt ebenfalls fertig. Nun noch eine Zitrone in Achtel schneiden und alles zusammen auf dem Teller anrichten.

Dazu passt hervorragend Omas Gurkensalat und ein kühles Stiegl („Slow beer for fast austrians“)!

Blutwurstgröstl

Blutwurstgröstl

Blutwurstgröstl

Als Kind wollte ich keine Blutwurst essen. Das hat meine Mutter verbockt. Lebhaft beschrieb sie mir, wie Schweineblut zu einer Wurst verarbeitet wurde. Danach wollte ich keine mehr. Heute glaube ich, es war Absicht, damit sie mehr für sich hat.

Zutaten

1-2 Blutwürste vom Schlachter Ihrer Wahl. Wenn die Blutwurst nix is, dann kann auch das Gröstl nix werden.

  • 1kg Kartoffeln, festkochend, bereits gegart
  • 1-2 Zwiebeln
  • 100g Sauerkraut
  • Majoran, Salz, Pfeffer
  • neutrales Öl

Die Blutwürste und die Kartoffeln in Scheiben schneiden. Die Zwiebeln in Würfel schneiden. Öl in eine (bevorzugt gusseiserne) Pfanne mit einem hohen Rand geben und die Kartoffeln darin anbraten und salzen. Die Kartoffelscheiben sollten alle nebeneinander Platz haben. Falls nicht, lieber nach und nach anbraten und einen Teil beiseite stellen, als alle auf einmal. Jede Kartoffel einzeln wenden und bei der letzten Charge die Zwiebeln hinzugeben. Sie sollen braun, aber nicht schwarz werden, da sie dann bitter werden. Nach circa 3 Minuten kommen auch die Blutwurstscheiben hinzu. Die Blutwurst wird durch die Hitze flüssiger und zerfällt. Dann alle eventuell an der Seite stehenden, gebratenen Kartoffeln und das Sauerkraut hinzugeben, erhitzen und umrühren. Nochmal mit Salz, Pfeffer und Majoran abschmecken, fertig!

Semmelknödel mit Steinpilzrahm & Babyspinatsalat

Semmelknödel mit Steinpilzrahm & Babyspinatsalat

Semmelknödel mit Steinpilzrahm & Babyspinatsalat

Das Rezept für den Semmelknödel habe ich von einem sehr, sehr guten Freund. Es ist das mit Abstand beste Rezept für Semmelknödel, dass ich kenne. Auch Leute, die „nicht so der Knödelfreund“ sind, mögen diesen Semmelknödel. Als Beilage zu einer festlichen Ente oder Lammkeule brilliert er als unaufgeregte Beilage. In diesem Rezept übernimmt er die Hauptrolle und meistert auch diese Situation souverän. Ich versuche immer zu viel zu machen, da er am nächsten Tag in Butter angebraten und mit Parmesan bestreut noch mal begeistert!

Für den Semmelknödel

  • 6 Brötchen, 2 dunkle und 2 helle ohne Körner, 1-3 Tage alt
  • 4 Eier
  • 100ml Milch
  • 125g Butter
  • 1 Bund Petersilie
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss
  • 1 sauberes Küchentuch und etwas Küchengarn

 

Für den Steinpilzrahm

  • 150g getrocknete Steinpilze
  • 250g Sahne
  • 1 Schalotte
  • etwas Butter
  • 1 Schuss trockener Weißwein

 

Für den Babyspinat

  • 500g Babyspinat
  • 1 Schalotte
  • 2 EL Weißweinessig
  • 6 EL Olivenöl
  • Salz, weißer Pfeffer
Nun zu dem Semmelknödel: Die Brötchen möglichst klein würfeln und in einer großen Schale vermischen. Die Butter schmelzen und in einem dünnen Strahl über die Brotwürfel gießen. Die Brotwürfel dabei umrühren, so dass möglichst alle Brotwürfel eine dünne Schicht Butter haben. Die Eier trennen. Das Eigelb mit der Milch, ordentlich Salz, Pfeffer und Muskatnuss und der klein gehackten Petersilie verrühren. Das Salz muss für den ganzen Semmelknödel reichen also hier nicht zu zaghaft vorgehen. Dann das Würz-Eigelb genauso wie die Butter über die Brotwürfel geben (nicht alles auf ein mal und dabei verrühren). Nun mal einen Brotwürfel kosten. Schmeckt es etwas überwürzt? Dann ist es genau richtig! Jetzt das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen und unter die Brotwürfel heben. Dann die ganze Masse auf ein Küchentuch geben, einschlagen und zu einer Rolle formen. An beiden Seiten mit Küchengarn zu binden und einen großen Topf mit kochendem Wasser geben. Nach 20 Minuten ist der Knödel fertig und kann in Scheiben aufgeschnitten werden.

Während der Semmelknödel kocht, können wir noch den schnell den Salat machen: Aus Essig, Öl, Salz und Pfeffer eine Vinaigrette herstellen, die Schalotte fein würfeln und dazu geben. Mit dem gewaschenen Babyspinatblättern verrühren, fertig.

Obatzda

Obatzda

Obatzda

Mit dem Umzug meiner Brüder nach München lernte ich zwei Dinge neu kennen: Erstens Hubert von Goisern (https://www.youtube.com/watch?v=l-XYBJOKNMg) und zweitens Obatzda. Beides Aushängeschilder einer mir völlig fremden Kultur. Und wenigstens der Obatzda kommt wirklich aus Bayern, der andere klingt nur so. Wahrscheinlich hat jeder Bayer, der was auf sich hält, ein altbewährtes, eigenes Familienrezept. Die meisten peppen ihren Camembert mit Weißbier auf. Meine Version ist Kind gerecht, alkoholfrei und für das zweite Kind auch ohne Zwiebeln und Kümmel.

Zutaten

  • 250g Camembert, schön reif zum Ende des Haltbarkeitsdatums
  • 200g Frischkäse
  • 100g Butter
  • 1-2 Schuss Sahne
  • 2-3 Schalotten, fein gewürfelt
  • 1 TL Paprikapulver, edelsü.
  • 1 Prise Salz
  • Pfeffer
  • 1 Laugenbrezel oder ein schönes Landbrot

 

Camembert, Frischkäse und die Butter müssen Zimmertemperatur haben. Gut, streng genommen nur die Butter, aber wenn Camembert und Frischkäse noch richtig kalt sind, ist es schwieriger. Alle Zutaten werden nämlich zusammen mit dem Schuss Sahne mit der Gabel in einer Schüssel zerdrückt und verrührt, bis es eine recht homogene, stückigeMasse ist. Bei den Gewürzen handele ich nach folgender Devise: Salz und Pfeffer etwas, Paprikapulver ordentlich und Schalotten im Überfluss…

Nun nur noch die Brezel oder das Landbrot damit bestreichen und vielleicht noch ein paar zurückbehaltene Schalotten drüber geben. Für alle Erwachsenen bietet sich die Gelegenheit, jetzt ein schönes, gekühltes Weißbier dazu zu trinken. Auf bayrische Art geht das theoretisch schon zum Frühstück.

Kaiserschmarrn á la Sansibar

Kaiserschmarrn á la Sansibar

Kaiserschmarrn á la Sansibar

Jetzt fängt der Hamburger auch noch an, Kaiserschmarrn-Rezepte zu bloggen! Ok, ich gebe es zu. Nicht mein Revier. Aber wenn man fern der Österreichischen Alpen Sehnsucht nach einem ordentlichen Kaiserschmarrn hat und der nächste Urlaub dort noch Monate hin ist, dann muss man halt mal schauen, wie das geht. Dieses Rezept hat jedoch das Potential, dass man das nächste Mal auf der Alm enttäuscht feststellt: „Das schmeckt zuhause besser.“ Aber dann bleibt einem ja noch die Hüttenatmosphäre…

 Zutaten

  • 6 Eier
  • 100g Zucker (Achtung, man braucht einmal 60g und einmal 40g)
  • 200ml Milch
  • 160g Mehl
  • 4 EL Butter
  • 4 EL Rosinen
  • 4 EL Puderzucker
  • Dazu: Rote Grütze, Himbeersahne, Preiselbeerkompott… evtl. abgeriebene Zitronenschale, Orangenlikör oder Rum (dann natürlich nicht mehr kindertauglich), …
Die Rosinen in Wasser oder Rum einweichen. Wer keine Rosinen mag, kann sie auch weglassen.

Erstmal müssen wir die Eier trennen. Dann werden 60g vom Zucker mit dem Schneebesen oder mit der Küchenmaschine in dem Eigelb geschlagen, bis der Zucker sich aufgelöst hat und die Masse hellgelb geworden ist. Dann kann man die Masse noch

geschmacklich aufmotzen. Z.B. mit Orangenlikör oder abgeriebener Zitronen- und oder Orangenschale. Dann das Mehl unterrühren und etwas stehen lassen, damit das Mehl quillt.

Als nächstes kommt das Eiweiß. Das Eiweiß muss sehr, sehr steif geschlagen werden. Das geht am besten in der Küchenmaschine und einer Prise Salz. Also, Eiweiß rein in die Schüssel, dann eine Prise Salz und los geht‘s. Wenn es langsam steif wird, dann nach und 40g Zucker einrieseln lassen. Dann wird der Eischnee unter die Eigelbmasse gehoben und die abgetropften und abgetrockneten Rosinen hinzu gegeben. Für alle die sich (wie ich) fragen, was unterheben heißt: Wenn man Eischnee rührt, dann zerplatzen die kleinen Blasen und machen das nicht, was sie sollen: den Teig fluffig. Unterheben heißt also, mit einem Spatel vorsichtig von unten nach oben bewegen, damit so wenig Eiweißstruktur wie möglich kaputt geht.

Nun Butter in die Pfanne geben. Am besten ist eine schöne, schwere gusseiserne. Erhitzen und die Hälfte vom Teig in die Pfanne geben. Den Teig goldbraun backen (immer mal mit einem Spatel den Teig anheben und nachschauen). Dann den Teig wenden und etwas anbacken. Dann mit zwei Gabeln den Teig in Stücke zupfen und goldbraun backen. Warm stellen und die zweite Hälfte vom Teig ebenso backen. Dann alles zurück in die Pfanne geben und mit Puderzucker bestreuen. Vor einem steht nun ein leckerer Kaiserschmarrn, der denen auf der Hütte in den meisten Fällen schon das Wasser reichen kann.

Die Perfektionisten unter uns geben bevor das Puderzucker drüber gegeben wird, nochmals 40g Zucker und 2 EL Butter in die Pfanne und karamellisieren den Schmarrn.